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6/25/2017

Gedanken; liebe mich auch wenn ich "unartig" bin - ein Einblick in unser Familienleben



Vergangenes Wochenende entstand aus einer kleinen Geschichte, über mich und mein Verhalten als Drei- oder Vierjährige, die mein Papa in geselliger Runde erzählte, eine Diskussion, die ich hier nicht wiedergeben möchte.

Dafür möchte ich aber erzählen, wie dieses Gespräch mich in dem bestärkt hat, wie wir unser eigenes Familienleben gestalten.

Wir leben mit Emil bedürfnisorientiert. Mit Absicht vermeiden wir das Wort "Erziehung".
Ist es doch, in meinen Augen,  unpassend. Wir wollen nicht an Emil "ziehen" - Gras wächst auch nicht schneller, wenn man an ihm zieht -wir lassen ihn sein eigenes Tempo wählen.

Wir reichen ihm eine Hand, wenn er ein Stütze braucht, lassen ihn aber auch springen, wenn er sich ausprobieren muss.
Bei uns wird "schlechtes Benehmen" - das aus Wut, Unsicherheit, Angst oder einem anderen Gefühl resultiert, ernst genommen und wir versuchen Emil die Stütze zu sein, die er in diesem Moment braucht.

Wir umarmen und halten ihn und bauen Brücken mit Sätzen wie:

Kannst du erklären, warum...

Was ärgert dich gerade so?

Möchtest du in den Arm genommen werde?

Du möchtest jetzt nicht in den Arm genommen werden? Mama bzw. Papa ist hier, wenn du doch noch möchtest.

Ich bin für dich da.

Hol man tief Luft und erzähl in Ruhe, was los ist.

In unserer Familie wird nicht kategorisch verboten, sondern wir versuchen immer Alternativen aufzuzeigen.

Das geht jetzt nicht, weil .... aber du kannst stattdessen....

Was uns sehr hilft, ist die Vorstellung, wie wir uns in seiner Haut fühlen würden. Und wie wichtig es ist, bei allen Themen die einen bedrücken ernst genommen, gehört und gesehen zu werden.

Jeden Tag gehen unglaublich viele Emotionen in Emil vor.
Er lernt so viel dazu, versucht eigene Wege zu finden und sein "Ich" zu stärken.

Was wir nicht sind:

Wir sind keine Heiligen und, ja, unser Kind ist auch manchmal auch ein echter kleiner Wutbürger.
Auch wir machen Fehler und motzen, statt zu erklären.

Nach dem dritten Mal Milch umschütten - mit voller Absicht - bin ich tatsächlich auch ein bisschen gestresst.

Aber ich reflektiere mein Verhalten und frage mich nach einer Schimpftriade, was genau mir das nun gebracht hat. Bis auf ein schlechtes Gefühl im Bauch und ein trauriges Kind.....nichts und ganz neben bei ist der Tisch immer noch nass und drei Tage später kann das wieder passieren.

Nie wollen Dirk und ich vergessen: Unser Kind spiegelt uns!
Emil soll fühlen, dass er bei uns einen sicheren Hafen hat, dass es nichts gibt, was so schlimm ist, dass er es uns nicht erzählen kann und dass wir ihn bedingungslos lieben, nicht nur dann, wenn er "brav" ist.

Eure Chris

3 Kommentare:

  1. Liebe Chris, vielen Dank für diesen Post! Ich habe mich in deinen Worten so sehr wiedergefunden. Es ist tatsächlich nicht einfach sich immer an die eigenen Vorhaben zu halten. Wenn ich mal zu viel geschimpft habe oder ungerecht war, tut es mir so unendlich leid. Ich nehme mir auch jedes mal vor es nie wieder zuzulassen, aber wir sind ja alle nur Menschen;-)
    Ich freue mich jedes mal, wenn du etwas neues postest und könnte jedes deiner Worte unterschreiben. Bleibe so wie du bist!
    Liebe Grüße chickilalala

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    1. Ach Du Liebe! Ich freue mich sehr, dass ich Dich mit meinem Beitrag erreicht habe!
      Ich denke wichtig ist einfach die Grundeinstellung. Perfekt ist niemand und das erwarten unsere Kinder auch nicht von uns. Authentizität ist wichtig.
      Liebe Grüße Deine Chris

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  2. Hallo Chris oh ja auch das ist meine/unsere Einstellung. Nur leider ist es nicht immer so leicht umzusetzen. Man hat selber einen schlechten Tag und dann hat man schneller geschimpft als einem lieb ist. Und dann kommt das schlechte Gewissen.🙈es tut mir so leid und ich bin so traurig
    Wir sind halt auch nur Menschen 😁

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Nur nicht schüchtern ;-) ich freue mich über Kommentare!